Teresia Benedicta vom Kreuz

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Der Weg zum inneren Leben ist Christus.

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Sein Blut ist der Vorhang, durch den wir

ins Allerheiligste des göttlichen Lebens eintreten.

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Die Welt steht in Flammen. Aber hoch über allen Flammen steht das Kreuz.

Nicht die menschliche Arbeit kann uns helfen, sondern das Leiden Christi. Daran Anteil zu haben, ist mein Verlangen!

Das in Vereinigung mit dem Herrn getragene Leiden ist sein Leiden, eingestellt in das große Erlösungswerk und darin fruchtbar. Es ist ein Grundgedanke alles Ordenslebens, vor allem aber des Karmellebens, durch freiwilliges und freudiges Leiden für die Sünder einzutreten und an der Erlösung der Menschheit mitzuarbeiten.

Das innerste Wesen der Liebe ist Hingabe. Gott, der die Liebe ist, verschenkt sich an die Geschöpfe, die er zur Liebe geschaffen hat.

Jede, die in den Karmel eintritt, muss sich dem Herrn gänzlich ausliefern.

In der stillen Zwiesprache gottgeweihter Menschen mit ihrem Herrn werden die weithin sichtbaren Ereignisse der Kirchengeschichte vorbereitet, die das Angesicht der Erde erneuern.

Foto: Gerd Neuhold

Das Gebet der Kirche ist das Gebet des fortlebenden Christus.

Was Gott von dir will, das musst du schon Aug in Auge mit Ihm zu erfahren suchen.

Die Jungfrau, die jedes gottgesandte Wort in ihrem Herzen bewahrte, ist das Vorbild jener lauschenden Menschen, in denen das hohepriesterliche Gebet Jesu immer wieder auflebt.

Legen wir unsere Hände in die Hände des göttlichen Kindes, sprechen wir „Ja“ zu seinem „Folge mir“, dann sind wir sein, und der Weg ist frei, dass sein göttliches Leben auf uns übergehen kann.

So gibt es offenbar zwei Wege zur Vereinigung mit Gott und damit zur Vollkommenheit der Liebe:

ein mühsames Emporklimmen durch eigene Anstrengung, freilich mit Gottes Gnadenhilfe,

und ein Emporgetragenwerden, das viel eigene Arbeit erspart, dessen Vorbereitung und Auswirkung aber doch an den Willen hohe Ansprüche stellt.

Weil der natürliche Verstand das göttliche Licht nicht zu fassen vermag, muss er durch die Beschauung ins Dunkel geführt werden.

In der Trockenheit und Leere wird die Seele demütig.

Wirksamer als die Abtötung, die man nach eigener Wahl übt, ist das Kreuz, das Gott einem auferlegt, äußerlich und innerlich.

Gotteskind sein heißt: an Gottes Hand gehen, Gottes Willen, nicht den eigenen Willen tun, alle Sorge und alle Hoffnung in Gottes Hand legen, nicht mehr um sich und seine Zukunft sorgen. Darauf beruht die Freiheit und Fröhlichkeit des Gotteskindes.

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