Teresa von Avila

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Ewig, ewig, ewig!

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O meine Schwestern!

Was wir aufgegeben haben, ist nichts,

ist alles nichts!

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Ich entschloss mich dazu, das wenige zu tun, das an mir lag und die wenigen Nonnen, die hier sind, zum gleichen Streben anzuleiten.

Die Welt steht in Flammen. Jetzt ist keine Zeit, mit Gott über geringfügige Dinge zu verhandeln.

Denken wir an unsere heiligen Väter, die Einsiedler der Vorzeit, deren Leben wir nachahmen wollen!

Unsere Lebensweise soll nicht bloß die von Nonnen, sondern von Einsiedlern sein und darum müssen wir uns losreißen von allem Geschaffenen.

Dieses Haus ist ein Himmel, wenn man je auf Erden einen Himmel finden kann; ein Himmel für jene, deren einzige Freude es ist, Gott zu gefallen, ohne auf irgendeine Befriedigung Rücksicht zu nehmen.

Eine heilige Kühnheit sollen wir haben;

denn Gott hilft den Mutvollen.

Eine tiefe Demut also, eine große Abtötung und der pünktliche Gehorsam … diese Tugenden sind es, die den Fortschritt der Seele erkennen lassen.

Darum folgt meinem Rate und bleibet nicht stehen auf dem Wege, sondern kämpft tapfer im Streite bis zum Tod.

Der Weg des Gebetes ist der königliche Weg zum Himmel.

Ich bitte euch nur, dass ihr ihn ansehen möget.

Du Schönheit,

die alle Schönheiten in sich begreift!

Du die Schönheit selbst!

O Gott!

In Gegenwart der unendlichen Weisheit ist es besser, ein wenig die Demut zu studieren und einen einzigen Akt der Demut zu setzen, als das ganze Wissen der Welt zu besitzen.

Erwecke recht oft Akte der Liebe, denn sie entzünden und erweichen die Seele!

Ja, meine Töchter, ergreift es, dieses Kreuz!

Während der Leib arbeitet, ruhe die Seele!

Die Zeit nach der Hl. Kommunion ist kostbar; da will unser Lehrer uns unterweisen. Hören wir ihn also an! Küssen wir ihm zum Dank die Füße und bitten wir ihn, dass er nimmer von uns weiche!

O Gott, welch großer Trost wird in der Stunde des Todes der Gedanke für uns sein, dass wir von dem gerichtet werden, den wir über alles geliebt haben!

Für uns besteht die Hauptsache nur darin, dass wir uns ihm mit aller Entschiedenheit als Eigentum hingeben und hinwegräumen, was ihn hindern könnte, in uns heineinzulegen und von uns herauszunehmen, was er will.

Entschlossene Seelen fürchtet der böse Feind sehr.

Gut ist es, dass man sich einer größeren Einsamkeit befleiße, um dem Herrn in der Seele Raum zu geben und seine Majestät darin schalten zu lassen wie in ihrem Eigentume.

Opfere dem ewigen Vater alles auf in Vereinigung mit den Verdiensten seines Sohnes Jesus Christus!

Nichts soll dich ängstigen; nichts dich erschrecken! Alles vergeht; Gott bleibt derselbe; Geduld erreicht alles. Wer Gott besitzt, dem kann nichts fehlen; Gott nur genügt.

Gott kann alles, er weiß alles und er liebt uns.

Dein Verlangen sei, Gott zu schauen, deine Furcht, ihn zu verlieren, dein Schmerz, ihn noch nicht zu genießen, deine Freude, dass er dich zu sich führen kann! Dann wirst du in großem Frieden leben.

In der Ferne Festgesang, heller, süßer Freudenklang. Auf, mein Herz, und eil geschwind zu der Mutter mit dem Kind!

Dein bin ich, für dich geboren. Was begehrst du, Herr, von mir?

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