Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel

+

16. Juli

Hochfest unserer lieben Frau

vom Berge Karmel

+

1. Blume des Karmel, blühender Weinstock, Glanz des Himmels, einzig gebärende Jungfrau.

2. Milde, jungfräuliche Mutter, sei den Karmeliten gnädig, Stern des Meeres.

3. Wurzel Jesse, der eine Blüte entsprießt, gewähre uns, ewiglich mit dir zu sein.

4. Die du als Lilie unter Dornen wächst, bewahre uns gebrechliche Menschen rein in deiner Hut.

5. Starke Waffenrüstung im Kampf, wüten Kriege, breite den Schutz des Skapuliers aus.

6. Gewähre klugen Rat in Unsicherheit und beständigen Trost in Widerwärtigkeiten.

7. Süße Mutter, Herrin des Karmel, erfülle dein Volk mit Freude, derer du voll bist.

8. Schlüssel und Pforte zum Paradies, lass uns dorthin gelangen, wo du, Mutter, mit Herrlichkeit gekrönt wirst.

Amen. Halleluja.

Gütiger Gott, höre auf die Fürsprache der lobwürdigen Jungfrau Maria, der Mutter und Königin des Karmel, und komm uns zu Hilfe mit deiner Gnade. Führe uns unter ihrem Schutz zum Berg der Herrlichkeit, zu Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Missale OCD

Erhabene Gottesmutter, du Ruhm des Karmel, schmücke das dir geweihte Volk mit deinen Tugenden und wende gütig von ihm ab jede Gefahr.

Ordensproprium

Nach ihrer Ernennung zur Priorin im Menschwerdungskloster stellte die hl. Teresa die Statue der allerseligsten Jungfrau auf den Chorsitz der Priorin und gab ihr die Schlüssel in die Hände. Sie selbst setzte sich zu ihren Füßen.

Kurze Zeit später sagte die Gottesmutter zu ihr:

„Du hast gut getan, mich hierher zu setzen. Ich will dem Lob, das man meinem Sohne in diesem Chor singt, beiwohnen und es ihm darbringen.“

Teresa von Avila
Anonyme Kopie des Portraits von Juan de la Miseria Narduch 1577

Die Gesellschaft des guten Jesus und seiner heiligsten Mutter ist uns so überaus nutzbringend, dass wir uns nie davon trennen sollten.

Teresa von Avila

Ihr seid in Wahrheit Töchter dieser Herrin.

Folget ihr nach und erwäget, wie erhaben diese Herrin sein muss, welch ein Glück es ist, sie zur Beschützerin zu haben, da sogar meine Sünden und meine Armseligkeit es nicht vermochten, den Glanz ihres Ordens auch nur im Geringsten zu verdunkeln!

Teresa von Avila

So bleibt mir nichts anderes übrig, als zu dieser Majestät meine Zuflucht zu nehmen und auf die Verdienste Jesu Christi und seiner jungfräulichen Mutter zu vertrauen, deren Kleid ich trotz meiner Unwürdigkeit trage. Auch ihr traget dieses Kleid; lobpreiset Gott dafür!

Teresa von Avila

Zeitzeugen berichteten, wie glühend der hl. Johannes vom Kreuz die Jungfrau Maria liebte.

Wenn er nur ein Bild von ihr sah, bewirkte es Freude, Liebe und Klarheit in seiner Seele und er sagte:

„Gerne wäre ich mit diesem Bild allein in der Einöde.“

Gnadenbild der Karmelitenkirche Maria Schnee in Graz

Von Anbeginn zu diesem so erhabenen Stand erhöht, trug die glorreichste Jungfrau, unsere Herrin, in ihrer Seele nie das Bild eines Geschöpfes eingeprägt, noch wurde sie davon bewegt, sondern die Bewegung ging stets vom Heiligen Geist aus.

Johannes vom Kreuz

Bald werde ich hingehen, um dich im schönen Himmel zu schauen.
Und nunmehr will ich, Heilige Jungfrau, es auf deinen Knien singen, warum ich dich liebe, und auf immer wiederholen, dass ich dein Kind bin.

Therese von Lisieux

Bleiben wir in seiner Nähe mit der gleichen Liebe und Stille, die der Muttergottes eigen waren

Elisabeth von der Dreifaltigkeit

Diese Mutter der Gnaden möge nun meine Seele bilden, damit ihr kleines Kind ein lebendiges Bild ihres Erstgeborenen werde, der der Sohn des Ewigen und der vollkommene Lobpreis seines himmlischen Vaters war.

Elisabeth von der Dreifaltigkeit

Die Jungfrau, die jedes gottgesandte Wort in ihrem Herzen bewahrte, ist das Vorbild jener lauschenden Menschen, in denen das hohepriesterliche Gebet Jesu immer wieder auflebt.

Teresia Benedicta vom Kreuz

Wie schön ist unsere Berufung! Wir sind Hostien, in denen Jesus wohnt und für eine sündhafte Welt lebt, betet und leidet. War das nicht das Leben der allerseligsten Jungfrau, dem vollkommensten aller geschaffenen Wesen? Sie hat das Wort in Stille getragen.

Teresa de Los Andes

Wer wollte dich nicht lieben, o liebreichste Mutter? Denn durch dich ist die allerheiligste Dreifaltigkeit geehrt und von der ganzen Welt angebetet worden.

Und wer sollte und wollte dich nicht lieben, o Maria, du liebreichste Mutter? Denn du bist das göttliche Papier, auf welches der Heilige Geist mit seinen Fingern geschrieben hat.

Maria Magdalena von Pazzi

Göttliches Herz Jesu, ich bete dich an und liebe dich im Herzen Mariens lebend.

Teresa Margherita Redi

Ihr, die ihr in diesem Kloster wohnt, löst euch von allem Irdischen! Dein Heil und dein Leben sind zu den Füßen Marias. Ich wohne im Schoß meiner Mutter, da finde ich meinen Vielgeliebten. Maria ruft mich und in diesem Kloster werde ich immer bleiben.

Mirjam von Abellin

Folgen wir dem Beispiel der allerseligsten Jungfrau und harren wir mit ihr in lebendigem Glauben und vollkommener Liebe aus unter dem Kreuz.

Mutter Maravillas von Jesus

Jesus, ich liebe Dich! Welch süße Begegnung! Jungfrau Maria!

die letzten Worte der seligen Maria Felicia (Chiquitunga)

Für den Karmeliten und die Karmelitin ist die Verehrung der heiligsten Jungfrau von grundlegender Wichtigkeit; wir lieben sie, indem wir uns bemühen, ihre Tugenden nachzuahmen.

Raphael Kalinowski

Glaubt mir, unsere Verehrung Mariens ist nicht lebendig genug… Wir sollen unseren Blick dauernd auf sie gerichtet halten, all unsere Neigungen ihr widmen, ihrer Wohltaten gedenken und ihr immerdar treu bleiben.

Raphael Kalinowski

1610 fand der ehrwürdige Diener Gottes Dominicus a Jesu Maria in einem Kehrichthaufen ein völlig verschmutztes und mehrfach gerissenes Marienbild. Voll Schmerz über die Geringschätzung einer Darstellung der Himmelskönigin trug er das Bild in seine Zelle, wo er es reinigte, restaurierte und andächtig verehrte. Nachdem es beim Kehren seiner Zelle abermals verstaubte, klagte er sich an und reinigte das Bild mit seinem wollenen Taschentuch mit den Worten:

„O allerreinste und allerseligste Jungfrau! Es ist in Wahrheit nichts würdig, dein Antlitz zu berühren und abzuwischen. Da ich aber nichts Besseres habe als dieses Tuch, so nimm den Willen für das Werk.“

Textausschnitt und Bild aus dem Buch
P. Dominicus a Jesu Maria – Ein Karmelit zwischen Mystik und Politik
von Waltraud Maria Deix
Gnadenbild Maria mit dem geneigten Haupt
Karmelitenkirche Wien Döbling

Zum Dank für die Liebe, die P. Dominicus ihr erwiesen hatte, neigte Maria ihr Haupt und sprach:

„Ich werde allen, die mich in diesem Bild andächtig verehren und zu mir ihre Zuflucht nehmen, ihre Bitten gewähren und viele Gnaden erweisen, ganz besonders aber die Bitten um Erquickung und Erlösung der armen Seelen aus dem Fegefeuer.“

→ Weiter zum Hl. Josef