Lorenz von der Auferstehung

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Ich glaube nicht mehr, sondern ich sehe!

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Ich habe mir in allen Handlungen

zum Ziel gesetzt, alles aus Liebe zu Gott zu tun.

Seitdem fühle ich mich wohl.

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Die heiligste und für alle Menschen, die geistig leben wollen, notwendigste Übung ist die der Gegenwart Gottes.

Das heißt:

man muss Gefallen daran finden und sich daran gewöhnen, in der Gesellschaft Gottes zu leben,

indem man demütig mit ihm spricht, sich zu jeder Zeit mit ihm liebevoll unterhält, in jedem Augenblick, ohne Regel, ohne Maß, besonders in den Zeiten der Versuchung, des Kummers und der Trockenheit,

. . . ja sogar in der Zeit der Untreue und der Sünde.

Um zu Gott zu gehen, braucht man keinen Scharfsinn und keine Wissenschaft, sondern einzig ein Herz, das entschlossen ist, sich nur ihm oder für ihn hinzugeben und ihn vor allem zu lieben.

Man muss sich für Zeit und Ewigkeit ganz und mit reiner Hingabe Gott überlassen und man muss sein Glück darin suchen, dass man seinen Willen erfüllt.

Zunächst muss man treu seine Pflicht tun und sich selbst verleugnen.

Aber dann folgen unaussprechliche Freuden.

In Schwierigkeiten müssen wir uns nur an Jesus Christus wenden und ihn um seine Gnade bitten;

mit ihr wird alles leicht.

Man muss in der Gegenwart Gottes bleiben und sich immer wieder mit ihm unterhalten.

Es ist eine Schande, wenn man das Gespräch mit Gott unterlässt, um stattdessen an törichte Dinge zu denken.

Ist die Liebe groß, so werden wir Gott in gleicher Weise im Schmerz wie in der Freude lieben.

Möge ich nun verdammt, oder gerettet werden, ich will immer fortfahren, rein aus Liebe zu Gott zu handeln.

Mein ganzes Leben ist nur noch vollkommene Freiheit und beständige Freude. Ich stelle meine Sünden zwischen Gott und mich, um ihm gleichsam zu sagen, dass ich seine Gnaden nicht verdiene, aber das hindert Gott nicht, mich mit Gnaden zu überhäufen.