Der Ursprung der Teresianischen Familie innerhalb des Karmel geht auf Teresa von Avila (1515–1582) und Johannes vom Kreuz (1542–1591) zurück. Beide gaben der neuen Ordensfamilie eine eigene Prägung. Während sich Johannes vom Kreuz und seine Mitbrüder einer auf Kontemplation gründenden seelsorglichen Tätigkeit widmeten, wählte Teresa für sich und ihre Schwestern die rein kontemplative Lebensform. Klar erkannte sie die verborgene apostolische Wirkkraft des Gebetes, das Ganzhingabe an Gott und zugleich Dienst am Nächsten ist. Im Jahr 1562 gründete sie in Avila den Karmel San José, das erste Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen. Noch zu ihren Lebzeiten breitete sich der Teresianische Karmel in Spanien aus, und schon bald nach ihrem Tod 1582 auch in Italien, Frankreich, in den Niederlanden, in Polen, Deutschland …
1629 kamen die ersten Unbeschuhten Karmelitinnen nach Wien. Es folgten Gründungen in Graz, Wiener Neustadt, St. Pölten und Linz. Alle diese Klöster fielen 1782 der Klosteraufhebung unter Kaiser Josef II. zum Opfer. Von Prag aus konnten in den Jahren 1828, 1829 und 1846 durch Gründungen von Karmelklöstern in Gmunden, Graz und Innsbruck Neuanfänge gemacht werden. Derzeit gibt es in Österreich 11 Karmelitinnen- und 4 Karmelitenklöster.