Die Geschichte der Kirche Maria vom Siege
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Ferdinand II. versprach Klöster für die Karmeliter zu bauen zum Andenken auf die Schlacht am Weißen Berg. Das erste wurde in Wien gegründet. Das zweite mußte nicht gebaut werden, sondern er übergab die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit an der Kleinseite in Prag, den Karmelitern, welche schon seit langem von den Protestanten verlassen war. Die einzige Bedingung war, daß sie der siegreichen Jungfrau Maria und dem hl. Antonius geweiht wird. Kaiser Ferdinand gab den Karmelitern auch ein Haus südlich der Kirche, und einen Friedhof mit einer Kapelle zum hl. Josef, welche aber dem hl. Ludwig geweiht wurde. Am 7. September 1624 wurden die Karmeliten vom Generalvikar Kaspar Arsenius von Radbus in festlichem Zuge in die frühere protestantische Kirche geführt. Am nächsten Tag wurde die Kirche durch den päpstlichen Nuntius der Jungfrau Maria vom Siege und dem hl. Antonius von Padua geweiht. Ende Oktober wurde die Ordensgemeinschaft besiegelt. Von den Dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts bis zum 3. Juni 1784, als die Unbeschuhten Karmeliten ihre Tätigkeit in der Kirche auf Befehl von Josef II. aufgeben mußten, ging die Kirche durch bewegte und stürmische Zeiten besonders während der Schweden Kriege. Nach der Aufhebung des Klosters wurde die Kirche eine Pfarrkirche und die Verwaltung wurde dem Priesterorden der Malteserritter anvertraut. In den letzten Jahren forderte der neue Kardinal Miloslav Vlk die Karmeliten auf, nach
200 Jahren in ihre Kirche zurück zu kehren. Das geschah am 2. Juli 1993. Der Zweck ihrer
Arbeit hier ist die Verehrung des Prager Jesuleins wieder zu erwecken und seelsorglich den
hiesigen Bewohnern sowie den vielen Pilgern und Besuchern aus der ganzen Welt beizustehen.
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